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#gruendermagazin

Grüner Strom durch Bürgerwindkraft

Alternative Energiequellen werden immer wichtiger. Ein Würzburger Start-up hat dafür eine pfiffige Idee: Bürgerwindkraft. Das bedeutet, dass der Strom dort verbraucht wird, wo er entsteht.


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Grünen Strom direkt lokal vor Ort produzieren und verbrauchen – das ist die Mission von Alphaomegagreen. Profite werden dabei vergesellschaftet, während die Risiken weiterhin im Privatsektor liegen. Im Interview erklärt Christoph Sasse, Mitgründer und Geschäftsführer von Alphaomegagreen, wie das funktioniert und welche Gefahren für ein junges Start-up in einer Branche bestehen, in der sich viele milliardenschwere Unternehmen tummeln.




Was steckt hinter Alphaomegagreen?

Christoph Sasse:
Wir haben uns die dezentrale Energiewende auf die Fahne geschrieben, das heißt in unserem Fall Stromerzeugung mit Wind- und Sonnenenergie. Wir erstellen Konzepte zur Realisierung von Wind- und Photovoltaikanlagen, wir beraten beispielsweise Stadtwerke im Hinblick auf Energiekonzepte und zu guter Letzt wollen wir unsere tatsächlichen Hardware-Modelle in digitale Modelle übersetzt bekommen, Stichwort „Software-as-a-Service“. Angefangen hat alles mit der Bürgerwindkraft in Frankreich, unter dem Motto: Risiken im Privatsektor belassen, Profite sozialisieren.


Bürgerwindkraft heißt also, dass der Strom direkt vor Ort erzeugt und auch verwendet wird.

Christoph:
Genau, das ist wichtig zu betonen. Die Betreiber:innen halten nicht die Mehrheit der Anteile. Normalerweise verlangt das Modell sogar 100 Prozent Bürgerbeteiligung, alle Gewinne sollen vor Ort bleiben. Wir gehen also den umgekehrten Ansatz der ursprünglichen Vorgehensweise des Baus von Wind- und Photovoltaikparks. Wir analysieren den Verbrauch vor Ort und schauen dann, wie wir das Ganze vernünftig implementieren können. Es geht um eine möglichst effiziente Nutzung der Ressourcen im Umkreis. Wir schauen uns also nicht eine freie Fläche an und bauen alles hin, was möglich wäre (lacht). Das alles passiert im Dialog mit der Lokalpolitik vor Ort.


 

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Erneuerbar und bürgernah: So sieht AOGreen die Zukunft der Energieerzeugung.



Wer ist bei AOGreen mit dabei?

Christoph:
Geschäftsführer ist neben mir noch Frederik Stier, zuständig für die Niederlassung in Frankreich, die das Ursprungsgeschäft war. Wir haben AOGreen zusammen Mitte 2017 mit der Firmeneintragung in Frankreich gestartet, jetzt sind wir insgesamt 18 Leute, davon sechs in Würzburg.



Wie seid Ihr in Würzburg gelandet?

Christoph:
Wir sind beide aus der Region hier, das hat sich einfach angeboten, weil wir erstens schon ein Netzwerk hatten und wir zweitens in der Region noch sehr viel Potenzial für alles rund um erneuerbare Energien sehen.



Was kannst Du Gründungsinteressierten als Tipp mitgeben?

Christoph:
Wir sind mittlerweile sehr darauf bedacht, Geheimhaltungsvereinbarungen abzuschließen. Es ist uns schon passiert, dass wir ziemlich aufs Kreuz gelegt wurden, weil wir das nicht gemacht haben. Sobald ein Start-up also eine technologisch-innovative Perspektive hat, ist das ein Muss. Es ist nun einmal die Realität, dass es da draußen sehr viele Unternehmen gibt, die kein Problem damit haben, dir deine Idee aus der Tasche zu ziehen, weil du alle Unterlagen zugeschickt hast in der Hoffnung, du bekommst den Auftrag. Deshalb rate ich: Wenn jemand deine Geheimhaltungsvereinbarung nicht unterschreiben will – renn weg!


 

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Christoph Sasse, Mitbegründer und Geschäftsführer von AOGreen.


 

Text: Felix Haas / Bilder: Julian Nimar



Direkt zum Start-up: https://www.aogreen.io/externer Link



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