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Solar-Fischerlampen auf dem Viktoriasee

Im Rahmen der Klimapartnerschaft wurden Fischer in Mwanza im Rahmen mehrerer Förderprojekte dabei unterstützt, die umweltschädlichen und gefährlichen Kerosindrucklampen, die sie beim nächtlichen Fischfang für das Anlocken der Tiere nutzten, durch Solarlampen zu ersetzen.

In der Kleinfischerei in Tansania sind Kerosin-Drucklampen weit verbreitet, um nachts Fische anzulocken. Jedoch bergen sie ein erhebliches Gesundheitsrisiko für die Fischer. Das Kerosin wird in den Lampen unter Druck gesetzt, gasförmiger Treibstoff verbrennt und sorgt für ein helles Licht - bisweilen aber auch für Explosionen. Außerdem verursachen diese Lampen erhebliche Umweltschäden durch Emissionen von Kohlenstoffdioxid sowie durch Wasser- und Bodenverschmutzung mit ausgelaufenem Kerosin und Verbrennungsrückständen. Außerdem machten die steigenden Kraftstoffpreise die Fischerei mit Kerosin-Drucklampen zunehmen unlukrativ. Aus diesen Gründen versuchte der Würzburger M.W.A.N.Z.A. e.V. bereits seit 2004, die Kerosinlampen durch Solarlampen zu ersetzen und somit die Umweltbelastungen zu mindern und die sozioökonomische Situation nachhaltig zu verbessern.

2011 wurde vom Würzburger Ingenieur Thomas Petsch ein erster Prototyp entworfen und dem Partnerschaftsverein M.W.A.N.Z.A. e.V. zur Verfügung gestellt. Zwar stellten sich in der praktischen Nutzung des Prototypen noch einige Herausforderungen, trotzdem war ein erster wichtiger Schritt gemacht und das Interesse bei den einheimischen Fischern an dieser Technologie geweckt. In mehreren Anschlussprojekten mit verschiedenen Kooperationspartnern in Mwanza und Würzburg konnten die Solarlampen Schritt für Schritt verbessert werden.

2013 erfolgte eine Konstruktionsübung der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt zum Bau von Solarflößen im Seminar von Prof. Fischer, Bereich Architektur. In Zusammenarbeit mit Prof. Bohn, Bereich Elektrotechnik, der Batterien und Lampen stellte, wurden die Flöße im praktischen Schwimmversuch getestet und die Skizzen anschließend an die Tanzanian Renewable Energy Asssociation (TAREA) als Studienobjekte weitergegeben.

Als 2015 die Verfügbarkeit von Solarlampen auf dem tansanischen Markt besser wurde, stellte die Stadt Würzburg einen Fördermittelantrag bei der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global. Im Rahmen des Projektes, das gemeinsam mit der Stadtverwaltung Mwanza, TAREA und dem M.W.A.N.Z.A. e.V. umgesetzt wurde, konnten 200 solarbetriebene Lampen angeschafft und an Fischerkooperativen in Mwanza übergeben werden. Außerdem wurden 500 Fischer in ihrer Nutzung geschult. Durch die Reduktion laufender Kosten sparen die Fischer Geld und investieren dieses nicht nur in den Kauf weiterer Solarlampen und neuer Boote, sondern auch in anderen Lebensbereichen, wodurch sie ihre Lebenssituation verbessern können.

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